Die Grube Messel bei Darmstadt, Welt-Naturerbe der Unesco, ist in Mitteleuropa einzige Stätte fossiler Funde aus dem tropischen Regenwald des Eozän (50 – 2,5 Millionen Jahre vor heute).
Das Besucher-Informations-Zentrum BIZ generiert Spannung zwischen unberührter bergbautechnischer, renaturierter Topographie und dem ingenieurbautechnischen Bauwerk:
Das Projekt zeigt eine Momentaufnahme erdgeschichtlicher Zeitfolgen in einem Kontinuum aus drei Ebenen, die übereinander existieren und synoptisch erlebbar sind.
Die Konstruktion kragt über den Grubenrand, die Besucher sollen in die Tiefe hinabschauen. Der Boden wird kaum berührt, die Distanz zwischen „Natur“ und „Konstruktion“ damit anschaulich gemacht.
Die Topographie wird durch das Bewegen auf einer – „konstruierten“ - Ebene spürbar, da sich der – „natürliche“ - Boden immer weiter vom Besucher entfernt, bis man die Tiefe der Grube vor Augen hat.
Das Dach der Konstruktion wird zum „Baumwipfelpfad“. Von seinem Ende aus erlebt der Besucher - wie auf einem Steg ins Meer (oder in die Vergangenheit) – das Panorama der Grube:
Wenn die Waldzunge durchschritten ist, betritt er den Erlebnisbereich, mit partiellen Verknüpfungen zu „Themengärten“ im Gelände, seine Räume sind „Black Boxes“, medial zu bespielen. Die Bewegung in dieser Zone folgt einem Rundgang bis zum Kulminationspunkt „Regenwald“ über der Grube. Alle Räume sind variabel, damit ihre Folge sich künftigen Erkenntnissen anpassen kann.
Das Tragwerk bilden zwei Vierendeelträger, die durch Seile und Pylone auf tragfähigem Baugrund gehalten, zum Schweben gebracht werden.